kleiner Hinweis: Ihr könnt die Karte durch die Überschriften, sowie den Text durch die Markierungen auf der Karte steuern.

Juni 2015 Island

Island - Pferde, Wasserfälle und Gletscher

Alex, Maik, Ronny

Island, Oh Island, du kaltes und ödes Eiland. Du trostlose Insel im Atlantik. Weit gefehlt lieber reise-interessierter Leser dieser Zeilen!

Zugegeben, es könnte ein etwas milderes Klima herrschen, was die Entscheidung, die kühlen Mainächte im Zelt zu verbringen zu einer für mich teilweise lebensbedrohlichen machte. Währenddessen ich in gewohnter Zwiebeltechnikmanier frierend und zitternd, bis zu den Augen in meinem Schlafsack angerollt, versuchte Schlaf zu finden, lagen meine Begleiter teilweise nur in Unterwäsche schwitzend in halboffenen Schlafsäcken. Doch verlieren wir uns nicht in Einzelheiten, es war kalt, soviel ist sicher. Was sich jedoch als sehr hilfreich herausstellen sollte. Die meisten Zeltplätze waren aufgrund der Witterung noch nicht mit Personal besetzt und dementsprechend auch waren auch keine anderen Touristen zu gegen. Was zum einen den Geldbeutel schonte und zum anderen die Ruhe und Stille bewahrte. Naturliebhaber aufgepasst! Island bot für mich die bisher wunderschönste und eindrucksvollste Landschaft, die ich auf einer Reise je erleben durfte. Klare Seen und Flüsse, Geysire, Gletscher, Strände, Endmoränen, enge Schluchten, weite Felder und riesige Wasserfälle. Jeder Tag einfach nur zum Genießen. Weit weg von touristischem Trubel hatten wir jeden Abend einen ganz besonderen Zeltplatz. Besonders genossen habe ich die gänzlich ruhigen Morgen, an denen man den Blick in die Ferne schweifen lässt und Zeit für sich hatte.

Diese ganze Menge Natur wartete nur auf Erkundung. So führte unser Weg vorbei an strahlend blauen Gletscherseen, hinab auf Gletscher und in das schneebedeckte Hochland bis hin zu den weiten Ebenen des Flachlandes. Ein besonderes Highlight war die Gletscherwanderung. Nicht jene geführte mit Steigeisen und Pickel, sondern jene ohne besondere Vorkehrungen. Zugegeben etwas naiv und vielleicht auch gefährlich, aber dafür wundervoll schimmerndes Eis, dass eine ganze Menge Teamwork abforderte. Im Flachland durften wir dann die Bekanntschaft mit einer Horde Pferde machen, die der Besitzer trotz anfänglicher Zweifel bestens unter Kontrolle hatte. Alex hingegen pflegte besondere Gesellschaft mit der einheimischen Vogelwelt. Eine beschilderte Höhle in etwas 3,5m Höhe, zu dem man nur durch Wagemut und Kletterkunst gelangt, sollte unser Ziel sein. Da Alex beide der gerade genannten Voraussetzungen vollumfänglich erfüllt, musste er als Erster den Höhleneingang erklimmen. Auf ein lautes Geschrei folgte eine Fontäne aus rotem Magensaft. Der Höhleneingang hatte einen gefiederten Bewacher und der war auf Alex gar nicht gut zu sprechen. Glücklicherweise war Alex nicht zu erschrocken um die Kette, die er in den Händen hielt, loszulassen und die gerade mühevoll erklommenen Meter des Eingangs rückwärts fallend abzusteigen.
Island war für mich eine wirklich erholsame und atemberaubende Reise. Jeder der Ruhe und Landschaft liebt sollte seine Koffer packen und sich dem Abenteuer stellen. Nicht immer zeigt sich Island von seiner sonnigen Seite, doch heiße Geysir-Bäder helfen beim Aufwärmen des durchgefrorenen Körpers.

Vielen Dank an Maik und Alex für die wieder einmal wundervolle Zeit. Es war mir vom ersten bis zum letzten Tag ein Vergnügen. Hiermit bekunde ich noch mein Interesse an Grönland.

Bis bald meine Freunde!