Von Görlitz, Berlin, Halle und Dresden kamen wir zusammen, um nach der Alpenüberquerung vor zwei Jahren von Augsburg nach Venedig, nun das zentrale Italien zu erkunden. Unsere Reise führte uns von Verona über San Marino und Siena nach Florenz. Doch gleich zu Beginn hatten wir mit typischen Bahn-Problemen zu kämpfen: Zugausfall und eine lange Wartezeit am Brenner ließen den Start holprig verlaufen. Als wir endlich in Verona ankamen, besuchten wir den Balkon von Romeo und Julia, schlenderten durch die Altstadt und starteten mit einer ersten Pizzarunde und Aperol auf italienischem Boden.
Der nächste Tag begann sportlich – 170 Kilometer bei Regen und kühlem Wetter. Hochwasser und Überschwemmungen prägten die italienische Landschaft, überall waren Deiche gesichert und Felder standen unter Wasser. Weiter ging es über Ravenna, mit einem kurzen Blick auf das Mittelmeer, durch Naturschutzgebiete und auf schmalen Wegen bis zum 800m Anstieg nach San Marino, das wir erst im Dunkeln erreichten. Leider war die Aussicht auf den historischen Stadtstaat durch dichten Nebel verdeckt, sodass wir uns statt der Panoramen auf Erholung und die Stadterkundung beschränkten.
Die nächsten 200 Kilometer führten uns durch die beeindruckenden Abruzzen – vorbei an Zypressen, Olivenhainen, Weinbergen und kleinen Dörfern. Die Strecke brachte uns schließlich nach Siena, unserem kulturellen Höhepunkt. Diese mittelalterliche Stadt mit ihrer Piazza del Campo und den verwinkelten Straßen begeisterte uns trotz oder wegen ihres etwas abgenutzten Charmes.
Am letzten Tag radelten wir durch die sanften Hügel der Toskana nach Florenz. Das Wetter klarte auf, und die Stadt begrüßte uns mit ihrer prächtigen Altstadt, dem Dom und den Uffizien. Bei unserer finalen Pizza und einem letzten Aperol genossen wir die belebte Atmosphäre der Straßen, bevor es am nächsten Tag zurück nach Deutschland ging – wenn auch, nach zahlreichen Zugausfällen und Umbuchungen, mit einer Heimreisezeit von bis zu 30 Stunden.
Fünf Etappen, 550 Kilometer und 4400 Höhenmeter später kehrten wir mit vielen neuen Erlebnissen zurück. Trotz des oft unbeständigen Wetters entschädigte uns die eindrucksvolle Landschaft, die italienische Kultur und die gemeinsame Erfahrung in unserer humorvollen Gruppe – eine grandiose Tour durch das Herz Italiens!