Am Mittwochabend machten Alex und ich uns auf den Weg nach Zürich. Nach unserer Ankunft stand eine Besichtigung der Swiss eigenen Büros, Spinde, Mitarbeiterbereiche sowie der Tagungs- und Planungsräume am Flughafen auf dem Programm. Die Atmosphäre war geschäftig, und ich spürte bereits meine Aufregung und Vorfreude auf die kommenden Tage.
Ein Bus brachte uns in die nur zehn Minuten entfernte Piloten-WG in Kloten. Von dort aus konnten wir die startenden und landenden Flugzeuge beobachten – ein faszinierender, wenn auch lauter Anblick. Der Abend mit Bier, Gin Tonic und einer Schachtel Gauloises endete erst am Morgen.
Früh am nächsten Tag ging unser Flug nach Shanghai. Wir reisten frühzeitig zum Flughafen, wo Alex sich auf seine Arbeit vorbereitete, während ich die Pass- und Sicherheitskontrollen durchlief. Als kleine Aufmerksamkeit für die Besatzung hatte ich typische Schweizer Luxemburgerli mitgebracht. Die Aufregung stieg – es konnte losgehen!
Der Check-in verlief reibungslos, bis nur noch zwei Personen vor fünf hektischen Flughafenangestellten standen: die Frau des Piloten und ich, der Freund des Co-Piloten. Der Flug war restlos ausgebucht und die Situation schien angespannt. Doch plötzlich übernahmen die beiden Piloten per Funk das Ruder und organisierten, dass ein persönlicher Transport uns beide noch zum Flugzeug brachte - mit Verspätung konnte gestartet werden.
Ich durfte den gesamten Flug im Cockpit verbringen. Die Crew war großartig, voller Humor und bereit, alles zu erklären. Wir erlebten den Start, die Landung und sogar einen atemberaubenden Sonnenuntergang. In der Nacht überraschten uns rote Nordlichter und die Besatzung kam sogar ins Cockpit, um Fotos zu machen. Einfach magisch!
Nach der Landung in Shanghai ging es mit dem Swiss-Bus in unser fünf Sterne Hotel im Stadtzentrum, das eine fantastische Aussicht bot. Trotz nur 2-3 Stunden Schlaf riefen die belebten Straßen von Shanghai und wir stürzten uns ins Abenteuer. Das erstes Ziel war der größte Tempel der Stadt, gefolgt von einer köstlichen Nudelsuppe und Dumplings. Wir schlenderten durch die Altstadt bis zum "Bund", der Promenade zwischen Alt- und Neustadt, und genossen die beeindruckenden Ausblicke. Der Tag endete mit zwei TsingTao-Bieren, bevor wir k.o. ins Bett fielen.
Der zweite Tag begann erneut mit einem Besuch eines großen Tempels. Wir warfen Münzen in die Gebetsurnen und beobachteten die Gläubigen mit ihren Räucherstäbchen. Danach erkundeten wir den berühmten "Yu Yuan" Garten und durchstreiften die lebhaften Märkte, bevor wir uns in der schön beleuchteten Altstadt auf einer Dachterrasse bei ein paar Bieren niederließen. Als wir spätabends über den "Bund" zurück zum Hotel gingen, bemerkten wir, dass es schon wieder fast Mitternacht war.
Der dritte Tag startete früh: Um 5:30 Uhr klingelte der Wecker. Nach einem schnellen Frühstück und einer erfrischenden Dusche packten wir unsere Sachen und fuhren um 7:20 Uhr mit der Crew zum Flughafen. Der Flug verlief reibungslos und diesmal hatte ich das Glück, einen Platz im Business-Bereich zu ergattern. Die nächsten 14 Stunden waren ein Genuss: perfekte Betreuung, vier Filme und ein kurzes Nickerchen später landeten wir pünktlich in Zürich.
Die letzte Überraschung wartete in Form der "Sauna am See" auf mich. Nach einer kurzen Zugfahrt gönnten wir uns vier Saunagänge mit anschließender Abkühlung im Zürichsee. Erschöpft, aber glücklich, verbrachten wir noch eine Nacht in Kloten, bevor es am nächsten Morgen nach Dresden weiterging.
Was für ein unvergesslicher Ausflug! Shanghai war beeindruckend, voller Leben und Erlebnisse. Die Abläufe im Cockpit, die faszinierende Destination und die tolle Crew machten diese fünf Tage zu einer perfekten Mischung. Ein herzliches Dankeschön an Alex für die Einblicke, die Organisation und die einmalige Gelegenheit, diese Reise zu erleben. Unvergesslich!