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März 2025 Vietnam

Vietnam - Hanoi und HaLong

Jannis, Linda, Maik

Abschied von Asien

Mit einem Bus fahren wir nach Cat Ba, einer Insel in der Ha Long-Bucht und freuen uns, als eine Haltestelle später bekannte Gesichter einsteigen! Die Daxe haben einen ähnlichen Plan wie wir und so tingeln wir gemeinsam Richtung Meer!

Wie wir schon oft feststellten, ist das Reisen in Vietnam sehr gut organisiert! Wir werden von einem Mopedfahrer am Startpunkt informiert, dass in wenigen Sekunden unser Bus um die Ecke biegt und innerhalb von drei Stunden von Hotel zu Hotel gebracht. Grund für uns bei diesem Unternehmen gleich noch eine Bootstour für den Tag drauf zu buchen!

Und das war auf jeden Fall die richtige Entscheidung! Am Morgen schippern wir mit einem kleinen Dampfer los, vorbei an Karstfelsen und schwimmenden Dörfern. Wie anstrengend, kalt und windig muss es sein, dem Meer bei jedem Wetter ausgesetzt zu sein?! Dafür ist tatsächlich alles vorhanden, sogar ein Supermarkt und ein Hol-und Bringedienst für Lebensmittel sind Teil des Lebens! Die meisten Bewohner leben von der Fischerei und fangen Krebse, die sie auf den Märkten in der Nähe verkaufen. Danach fahren alle Willigen Kanu und besuchen eine Höhle, bevor es Zeit für einen ausgesprochen leckeres und fischreiches Mittag ist! Jannis freut sich sehr über die Garnelen und probiert sich durch alles, was das Meer zu bieten hat! Auf dem Rückweg steuern wir noch Monkey Island an und klettern auf einen Aussichtsberg? um den besten Blick in die Bucht zu erhaschen. Begleitet werden wir dabei von frechen Makaken, die sich nicht zieren sehr nah an uns heran zu kommen.

Besonders freut uns, dass die Daxe uns auch hier begleiten und die Kinder sich zum Toben und Entdecken haben. Im Sonnenuntergang fahren wir beseelt von dem schönen Tag und der herrlichen Landschaft zurück nach Cat Ba. Hier verabschieden wir uns endgültig voneinander. Die Daxe setzen ihre Reise in Taiwan fort, während wir die letzten Tage in Hanoi verbringen werden.

Also zurück in die Großstadt! Wir merken auch einfach, wie gut uns der Wechsel von ländlichen Regionen zu Städten gefällt, wenn wir die Länder erkunden.
Und so lassen wir uns noch einmal treiben, denn die Hauptstadt Vietnams hat soviel zu bieten! Wer dachte in Thailand gibt es viele Roller - Hanoi ist einfach noch krasser, obwohl mittlerweile auch viele Autos unterwegs sind. Wenn es uns zu laut und zu quirlig wird, legen wir in teils versteckten Tempeln voller Opfergaben eine Pause ein.

Das alte Viertel ist sehenswert genug, wir können ewig vorbei an Handwerkern, Souvenirläden, Restaurants und Cafés (oh diese Kaffee - Kultur werden wir vermissen!) tingeln, ohne das uns langweilig wird. Als kleines Andenken lassen wir uns einen eigenen Familienstempel schnitzen und freuen uns sehr, als wir bei der Abholung Jannis rundes Gesicht darauf sehen! Hinter einer Halle voller Plagiate, laden Marktstraßen zum Staunen und Einkaufen ein.
Wir kosten uns durch alles was typisch für Hanoi bzw. Nordvietnam ist und können uns gar nicht für unser persönliches kulinarisches Highlight entscheiden.

Am Wochenende ist die Straße um den Hô Hoân Kiém See verkehrsberuhigt und man sieht es die Einheimischen genießen, denn Hanoi ist sonst verdammt laut! Volksfeststimmung! Die Kinderwägen und die elektrischen Gefährte mit 3-5 Jährigen dominieren nun die Straße, überall gibt es Musik, Eisstände, Hunde (teils in Kostümen) - Menschen ohne Ende!

Am vorletzten Nachmittag besuchen wir eine Vorstellung im Wasserpuppentheater. Jannis ist sehr angetan - der ersten Puppentheater-Vorstellung sollte also nichts im Wege stehen! Danach gehen wir Hotpot essen. Das haben wir uns lange vorgenommen und bis auf die Deluxe -Eier (wie wir voller Erschrecken feststellen - angebrütete Hühnereier) gelingt es uns auch sehr gut!

Ein weiteres Highlight war das Ho Chi Minh Museum sowie das Mausoleum. Ein Prachtbau sozialistischer Architektur mit einem sehr modernen Museum überraschte uns! Als wir gegen 9:00 Uhr (das Museum öffnet um 8:00 Uhr) mit unserem Grab ankamen, standen schon mehrere 100 Menschen in der Schlange, um den Leichnam des Volkshelden zu sehen.

Von nun an machen wir alles zum letzten Mal - wehmütig und gleichzeitig auch mit Vorfreude auf Zuhause - wir besuchen unsere Lieblingscafés, essen noch mal Sommerrollen, Bun Cha und Chè, laufen unsere Lieblingsgassen und Märkte ab und verabschieden uns Stück für Stück von zehn Wochen Elternzeit in Asien. Nachdem wir diese Zeit aus dem Rucksack gelebt haben, freuen wir uns natürlich auf unsere schöne Wohnung, auf Käsebrot, einen Kinderstuhl, den Kinderwagen, Freunde und Familie sowie ein bisschen mehr Komfort für uns als Familie. Und ehrlicherweise tut es uns auch gut, mal ein paar Stunden nicht zu dritt zu verbringen.

An unserem letzten Tag begrüßen wir lustigerweise eine Freundin mit ihrer Cousine in Hanoi! Die beiden starten ihre Reise durch Vietnam, während wir uns verabschieden müssen. Also gaben wir uns wie die Familie von Welt und standen mit Rat und Tat zur Seite! Noch ein letztes Eis bei „Mixue“ und dann ging es ins Hotel - packen…

Und das ist das Ende! Das Ende unserer Reise durch Asien, auf der wir so viel gemeinsam erlebt haben, gemeinsam gewachsen sind und so viel Gutes erfahren durften! Jannis hat sich toll entwickelt, läuft und entdeckt die Welt offen, neugierig und voller Freude. Die Unsicherheit vom Anfang ist gewichen, denn natürlich habe ich mir Gedanken gemacht, ob Thailand und Vietnam eine gute Wahl für eine Reise mit Baby sind.
Aber es hätte nicht besser sein und wir hätten nicht besser aufgenommen werden können, es ist wirklich noch mal ein großer Unterschied, wenn man mit einem Kleinkind reist! Damit meine ich nicht das Quengeln im Flugzeug, ausreichend Sachen mitzunehmen, die Reiseapotheke wachsen zu lassen oder eventuell mal ein Hotel für mehr als zwei Tage zu buchen…
Nein, ich meine die Freundlichkeit, Empathie und Aufgeschlossenheit, die wir durch Jannis noch verstärkt erleben durften und die er verinnerlicht hat! Jeder Keks, jede süße Milch, jede Banane, jedes kleine Geschenk, zeugt von aufrichtiger Gastfreundschaft und hat uns bewegt! Jede Familie, die zweifelt ob die Schwellenländer Asiens geeignet sind für eine Reise mit Kleinkind, möchte ich Mut machen sich zu trauen! Aber ja, eine gute Planung, welche bei uns fast ausschließlich Maik auf sich genommen hat, ermöglichen es genug vom Land zu sehen und trotzdem Pausen und Erholung verspüren zu können.

Februar 2025 Vietnam

Vietnam - Sapa im Norden

Eva, Jannis, Johanna, Levin, Linda, Maik, Olaf

Kinderwandern im Norden

In Ninh Binh werden wir von einer sehr freundlichen Gastgeberin am Bahnhof abgeholt und übernachten nun drei Nächte in ihrem Homestay mit wunderschönem Garten und Pool (Maik nutzt ihn natürlich auch bei kühlen 15 Grad, aber an die Omas: nur eine Zehenspitze steckte Jannis ins Wasser bevor er entschied, dass es ihm zu kalt ist!)

Mit den ausgeliehenen Rädern fahren wir durch Reisfelder, vorbei an Karstfelsen und Wasserbüffeln. Trotz des Nebels und des Regens (wir ziehen alles an, was wir mithaben), trauen wir uns mit kleinen Holzbooten durch die mystische Landschaft zu schippern. An heiligen Stätten steigen wir aus und durchfahren eine 1,2 km lange Höhle. Dabei begleitet uns lustigerweise ein junges Lehrerpaar aus Aue. Die beiden haben den Norden Vietnams bereist und bisher 14/14 Tagen keine Sonne gesehen - also schätzen wir, was wir hatten und haben!

Bei unseren Gastgebern fühlen wir uns sehr wohl und Jannis wird gleich in den Familienalltag aufgenommen, er spielt mit den Kindern und füttert das Häschen mit grünen Blättern.

Einen kuscheligen Tag im Homestay (es regnet Bindfäden) nutzen wir für die (Um-)Planung unserer Weiterreise, denn wir wollen wieder Sonne sehen und in Sa Pa, in den Reisfeldern Nordvietnams, soll diese für die nächsten Tage zu finden sein. Noch schnell Daxens überreden und los geht’s, mit zwei Familien über Hanoi zum Wandern nach Sa Pa.

Wir treffen uns auf einem ersten Egg-Coffee und Eindruck Hanois bevor wir am Tag drauf Richtung Berge fahren. Unser privater Fahrer fährt jede Serpentine wie ein Rennfahrer aus, hier versagt sogar fast Lindas Magen.

Sa Pa erinnert etwas an einen Ort in den Alpen. Viele Hotels, Restaurants und Cafés, wenn auch nicht besonders sehenswert. Wir besuchen einen sehr schönen, wilden Markt zwischen Gemüse verkaufenden Hmoungfrauen, Wasserbüffelköpfen, Innereien und frischen Erdbeeren!

Tatsächlich scheinen alle Wetterberichte richtig zu liegen und wir wandern bei Sonnenschein durch Reisterassen und Dörfer ethnischer Minderheiten, von denen es 54 Volksgruppen in der Republik Vietnam gibt. Die Orte zeugen von Abgeschiedenheit und teils großer Armut - die Reissaat wird zu unserer Zeit vorbereitet und so stehen die Arbeiterinnen teilweise von früh bis spät im Feld, mit den Füßen im Schlamm, um die kleinen Setzlinge zu stecken.

Nach vier Wochen schlechtem Wetter nutzen die Einheimischen die Sonne fürs Wäschewaschen, Trocknen von Lebensmitteln und Räucherkerzchen. Alle scheinen sich zu freuen und die warmen Temperaturen zu genießen.

Unsere Kinder machen alle super mit, so schaffen wir die 12 km des ersten Tages zum Nachmittag und können Lager beziehen. Jeden Abend wird lecker gegessen, Cabo mit Johanna gespielt oder ein entspanntes Bad im Waschbottich genommen. Beim Tagesausflug machen wir wieder nette Bekanntschaften und werden von den Bergvölkern anerkennend gelobt mit den Kindern und dem Gepäck zu wandern. Auch der hiesige Kindergarten öffnet seine Pforten und begrüßt Johanna und Jannis herzlich, beide nehmen das Spielangebot gerne an!

Nach fünf Tagen wandern die Männer wieder Richtung Stadt, wir Frauen lassen uns mit den Kindern fahren und tatsächlich ändert sich das Wetter schlagartig in Nebel und Wolken - was für ein Glück wir wieder hatten!

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Februar 2025 Vietnam

Vietnam - Zentralvietnam

Jannis, Linda, Maik

Xin Chào 2.0

Im Dezember 2022 verabschiedeten wir uns aus Vietnams Süden mit dem Wunsch auch den Norden mit seinen Bergen zu bereisen - nun ist es soweit!

Wir landen in Da Nang und sind positiv überrascht von der drittgrößten Stadt Vietnams. Ein wunderschöner Strand mit hohen Wellen läd zu langen Spaziergängen und zum Surfen ein, zwischen den teils modernen (Hoch-) Häusern finden wir Straßenküchen wie wir sie mögen. Wir essen gleich unser erstes Banh mi und uns wird bewusst, wie sehr wir Brot vermisst haben! Am Abend gehen wir auf den bekannten Nachtmarkt um uns dann die weltweit einzigartige Drachenbrücke anzusehen - so wie weitere hunderte Menschen. Volksfeststimmung, dichtes Gedränge, alle warten auf 21.00 Uhr - denn dann speit der Drache Feuer!

Nach einem starken Kaffee (endlich der vietnamesische, aromatische Süße mit Kondensmilch!) fahren wir zum Marble Mountain - ein heiliger Karstfelsen mit verschiedenen Tempeln und Pagoden - bevor es weiter nach Hoi An geht.

Die Stadt der Seidenballons kommt erstmal touristisch daher aber ganz früh ist es wild, ruhig und sehr vietnamesisch. Die Marktfrauen mit ihren Reishüten radeln ins Stadtzentrum, in den Cafés wird Opium geraucht und so langsam erwacht die Stadt zum Leben. Wir schauen uns die wunderschönen Versammlungshallen der altehrwürdigen Familien der Region an und essen die bekannte Chao Lau-Suppe sowie Ché als Nachtisch! Mit klapprigen Rädern überqueren wir die Brücke hinter der Stadt und befinden uns direkt im Dorfleben auf den Cam-Inseln. Felder, Plantagen, Tempelanlagen und Dörfer laden zum Erkunden ein. Wir bekommen gleich zwei Einladungen zum Essen und jede Menge freundliche Gesten sowie das leckerste Com Tam (Reis mit Steak und Salat)Vietnams!

Und was auffällt…

Überall bekommt Jannis Obst, gezuckerte Milch und Süßigkeiten angeboten und wir die ständige Bevormundungen der Vietnamesen, wie wir mit unserem Kind umzugehen haben…

Da wären folgende Regeln einzuhalten:

  1. Das Baby ist von jeglichem Gras, Stein und Beton fern zu halten - es könnte ja dreckig werden. Bestenfalls wird es getragen oder verbleibt zuhause.

  2. Das Baby ist bei Regen (auch bei 27 Grad) sofort mit Hut, Schirm und Regencape zu schützen.

  3. Das Baby darf nichts alltägliches essen - es könnte sich verschlucken oder es ist zu gewürzt! Witzig bei unserem kleinen Alles(fr)esser!

  4. Jegliche Kanten, Treppen sind abzudecken, dass sich „Babyboss“ nicht stößt.

 

Mit einem Lächeln und gewohnt durch die Urgroßmutter lassen wir Jannis ein glückliches Kind sein und ihn alles entdecken und erleben. Dabei geht es ihm wirklich gut. Er läuft inzwischen lieber an der Hand als getragen zu werden, tanzt über die Nachtmärkte und begeistert alle mit seinem Lachen.

Vor unserer Abreise besuchen wir noch eine Fotoausstellung und treffen den Künstler persönlich - zur Freude von Maiki! Auf seiner jahrelangen Tour durch die Bergvölker des Nordens hat Mr. Rehahn viele eindrückliche Portraits von ethnischen Gruppen aufgenommen.

Weiter geht es in die Kaiserstadt Huè. Mit vielen Vietnamesen tingeln wir durch die alte Stadt und bestaunen die tollen Paläste aus alten Zeiten des Nguyen-Reiches. Am Fluss besuchen wir mehrere Male ein hübsches Café mit Grünfläche (zum Krabbeln und Toben) und haben sehr schöne Kontakte zu einheimischen Menschen. Jannis hat inzwischen verstanden, dass er den vietnamesischen Frauen vertrauen kann und immer mal eine Süßigkeit heraus springt! So ging er neugierig mit in jede Küche und in jeden Laden.

Der Markt von Hue wirkt sehr untouristisch und hat noch einige für uns unbekannte kulinarische Möglichkeiten zu bieten und die Walking Street ist am Wochenende voller Menschen, welche die Restaurants und Bars (mit sehr lauter Musik) besuchen.

Nun wagen wir doch eine Nachtzugfahrt mit Jannis und es klappt alles wunderbar. Unser Abteil ist super nett (außer uns noch eine junge Frau aus Berlin und ein französischer Mann), die Betten halbwegs bequem und wir überwinden die 550 km nach Ninh Binh im Schlaf!

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Februar 2025 Thailand

Thailand - Ko Chang

Eva, Jannis, Johanna, Levin, Linda, Maik, Olaf

Abenteuer auf Koh Chang und ein perfekter Abschied von Thailand

Koh Chang soll noch nicht so touristisch überschwemmt sein, wie die südlichen Inseln Thailands - für uns ein Grund hier ein paar schöne Tage zu verbringen - und es ist wirklich paradiesisch! Ringsum führt nur eine Straße, dahinter breiter Strand gesäumt mit Palmen und hohen emporsteigenden Dschungelbergen.

Unsere Reisegruppe ist auf drei Kinder und vier Erwachsene gewachsen und wir mieten uns für zwei Tage ein Auto um alles zu erkunden. Jannis geniest es sichtlich unter Kindern zu sein und alle freuen sich auf die entspannte Zeit am Meer.

Jeden Tag gehen wir baden, lecker essen und schauen uns den Sonnenuntergang an - es ist Urlaub vom Urlaub!

Um die Küste auch mal vom Wasser zu sehen, leihen sich Olaf und Maik ein Kajak aus. Johanna steigt als Kapitänin dazu. Nach kurzer Zeit wird die Situation jedoch ein bisschen zu abenteuerlich, denn das Boot läuft mit Wasser voll und die drei kentern. Johanna ist ganz tapfer und so retten sie sich schwimmend an Land! Zum Glück hat niemand Schaden genommen, außer Olafs Handy.

Da hilft nur ein Feierabendbier und eine Massage am Strand bevor wir mal wieder zum altbekannten Essensplatz laufen - denn es gibt einen Kinderstuhl, ein Trampolin und andere Kinder zum Spielen!

Nach fünf wunderschönen, gemeinsamen Tagen verabschieden wir uns vorerst voneinander. Nun verbringen wir für uns noch drei Nächte auf der Insel. Wir leihen uns einen Roller und besuchen die Elefanten, die wir bereits einige Tage vorher gesehen haben. Es wird gefüttert, gestreichelt und zugesehen, wie die großen Dickhäuter am Strand baden. Fernab der touristischen Ressorts finden wir unsere Ecken, kleine Cafés und nette Begegnungen. Unter anderem waren da „HejDu“ und „Frechdachs“, beide zeigten Jannis ihr Spielzeug und nahmen ihn gleich mit auf Tour!

Und ja, ich küre Koh Chang zum Ort mit den meisten europäischen und amerikanischen Touristen.

Ein letzter Tag am Strand verläuft etwas anders als geplant. Während Jannis im Sand spielt und seine erste Kleckselburg baut, geht Maik (wer hätte es gedacht!) ein paar Fotos machen. Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie plötzlich ein großer Affe reges Interesse an unserem Rucksack zeigt. In Anbetracht dessen, dass sich sämtliche Kreditkarten und Pässe in diesem Rucksack befinden, verteidigen Jannis und ich ihn mit ganzer Kraft. Dank zwei anderer Touristen ist der vermeintliche Dieb schnell in die Flucht geschlagen.

Die frechen Biester scheinen erkannt zu haben, dass die Bungalowanlagen ein reichhaltiges Essensangebot bieten und kommen daher fast täglich an den Strand, wohl auch immer zur selben Zeit - nämlich dann, wenn die Mülltonnen schon gut gefüllt sind!

Nach diesem Abenteuer müssen wir uns von unserem kleinen Paradies verabschieden, denn wir wollen zurück nach Bangkok. Als wir früh aufstehen, hat unser Jannis jedoch ein ganz dickes, rotes Auge und bekommt es nicht auf. Um nicht lang Zeit verstreichen zu lassen, fährt Linda mit ihm ins örtliche Krankenhaus. Große Hilfe und Unterstützung leistet dabei der Mitarbeiter des Hotels, denn er bringt uns hin und wartet sogar auf uns, um uns gegebenfalls zu übersetzen. Doch das ist absolut nicht notwendig, denn alle sprechen sehr gutes Englisch! Das Auge wird gespült und versorgt - Diagnose Bindehautentzündung. Jannis bekommt einen Verband angelegt und wir erhalten Medikamente und eine Rechnung über 56€ für alles zusammen. Glücklich steigen wir nach 30 Minuten wieder ins Auto und fahren direkt zur Busstation.

Zurück in Bangkok beziehen wir ein hübsches Hotel und genießen dort täglich ein vielfältiges Frühstücksangebot, ganz zur Freude eines einzelnen Herrn - und nein, damit meine ich nicht Maik! Jannis isst einfach alles, in einer Menge, dass wir mittlerweile ein extra Essen für ihn bestellen, damit wir ebenfalls satt werden.

Zufällig fällt ein buddhistischer Feiertag auf unsere Zeit in Bangkok. Wir wollen endlich nach Chinatown, es stand noch auf unserer Liste! In den roten Tempeln herrscht reges Treiben, es wird geräuchert, gebetet, gesungen und geopfert was das Zeug hält! Zugleich ist die ganze Stadt ein Markt. Überall in den Gassen werden Waren angeboten: von Sonnenbrillen, über Badelatschen, Taschen und so viel Zeug, was wir noch nie gesehen haben. Innereien von Tieren, Seegurken, ausgebrütete Eier und viele Gläser mit Eingelegten (Tieren) aller Art lassen uns rätseln und ein bisschen schaudern.

Überall werden wir angesprochen und liebevoll umsorgt. Im indischen Viertel gleich nebenan besuchen wir einen Sikh-Tempel und kosten uns durch leckere Süßigkeiten. Wieder werden wir an die Hand genommen, uns geholfen uns adäquat anzuziehen und natürlich werden wir zum Essen eingeladen.

Am Tag unseres Fluges nach Vietnam besuchen wir noch mal einen Bezirk auf der anderen Flussseite. Wir finden hier einen sehr authentischen Markt sowie einen wunderschönen Tempel, in dem gerade eine Zeremonie abgehalten wird. Wieder werden wir eingeladen dieser beizuwohnen. Danach zieht uns laute Musik auf einen Schulhof, wo wir ebenfalls gleich eintreten dürfen - es ist Valentinstag und ein Grund zu feiern und zu singen.

Damit endet unsere Zeit in Thailand und ich möchte noch ein kleines Resümee ziehen…

Wow, was für ein kinderfreundliches Land!

Wann immer wir mit Jannis irgendwas brauchten oder nicht weiter wussten, wurde uns sofort und ohne wenn und aber geholfen! Wir haben uns super fortbewegen können, die Möglichkeit Zug zu fahren war für uns perfekt! Auch gab es einfach alles, zu jeder Uhrzeit, dank Seveneleven - Bananen, Buchteln, Windeln!

Für uns Erwachsene war es sehr wichtig, dem Massentourismus aus dem Weg gehen zu können und wir haben an noch so touristischen Stellen auch wilde Ecken entdeckt und für uns nutzen können. Zuckerfrei bis drei ist gescheitert, Jannis weiß nun, wie lecker Schokolade und Chips sind und dies nicht von uns - es gab einfach immer was zu naschen für dieses Kind und die Thais fütterten ihn mit Hingabe!

Ein bisschen hat uns die Verehrung des Königs zum Schmunzeln gebracht, denn an jeder Ecke und in jedem Tempel hängt sein Abbild - wahrscheinlich, damit man ihn nicht vergisst, wo er doch so selten im Land ist.

Erschreckend war, wie jedoch immer in Asien, die Flut von Plastik die man hier verbraucht. Alles ist noch extra verpackt und wird in mindestens zwei Plastikbeuteln mitgegeben - man entkommt dem sehr, sehr schwer!

Thailand war also durch und durch super, unglaublich vielseitig und für uns als Familie genau der richtige Start in Asien!

Und nun ab zum Flughafen - Jannis 13. Reiseland wartet schon!

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Januar 2025 Thailand

Thailand - der Norden und Strand

Jannis, Linda, Maik

Vom Dschungel zum Meer, von Nord nach Süd - Einmal quer durch Thailand!

In Sukkothai bezogen wir einen gemütlichen Bungalow, in dem wir sehr herzliche Gastgeber hatten. Besonders eindrücklich war Katmeo, der freundliche Hausmeister, der uns jederzeit zur Seite stand, mit Jannis schäkerte und unseren Aufenthalt so angenehm wie möglich machte. Es gab für uns ständig kleine Extras und für Jannis immer wieder ein Stück Obst oder Süßigkeiten. Nach drei Wochen in Thailand freuten wir uns besonders über das reichhaltige europäische Frühstück mit Spiegeleiern, Würstchen und Toast, denn normalerweise gab es Suppen mit Nudeln oder Reis.

Ein weiteres Highlight der Unterkunft war die Möglichkeit, Fahrräder auszuleihen. Jannis fuhr auf Maiks Rücken mit, als wir einen Abstecher durch die Reisfelder machten. Es war einfach herrlich: Auf der gesamten Fahrt begegneten wir nur 3-4 Motorrädern, während sich rechts und links satte grüne Felder, Palmen sowie Anbaugebiete für Obst und Gemüse erstreckten.

Die Altstadt von Sukkhothai bietet wunderschöne, gut erhaltene Tempel mit riesigen Buddha-Statuen. An einem Tag schlenderten wir durch die Anlage, während Jannis überall umherkrabbelte. Für ihn ist die Welt ein riesiger Spielplatz – nichts ist vor ihm sicher! Jeden Tag ist er dreckig von all dem Staub, aber glücklich, wenn er abends in der Dusche sitzt, noch ein bisschen planschen kann und dann müde ins Bett fällt. Wir lieben es, ihm zuzusehen, wie er die Welt entdeckt und Freude an den Tieren und Menschen hat, denen er begegnet. Jede Tierstatue in den Tempeln wird genauestens begutachtet und „gefüttert“, während er zuerst seinen kleinen Zeigefinger ausstreckt und dann mit einer Hand ein imaginäres Futterkörbchen formt.

Wir spüren eine tiefe Dankbarkeit für die gemeinsame Zeit als Familie und dafür, dass Jannis alles so gut mitmacht. Im Gegenzug versuchen wir für ihn, die Reise so angenehm wie möglich zu gestalten, ihm immer wieder Möglichkeiten zum Bewegen und zum Spielen einzuräumen - er genießt es sichtlich!

Am Abend fanden wir einen Platz vor einem großen, von Wasser umgebenen Tempel und schauten den Sonnenuntergang an, bevor wir zum Nachtmarkt gingen, an dem wir allerlei Leckereien ausprobierten. Besonders daran war, dass wir am Fluss an kleinen Tischchen saßen, mit Blick auf ein wunderschönes Wat in mitten sehr aufwändig gestalteter Stände und Jannis spielte mit den Kindern der Verkäufer*innen.

Nach einer erneuten Zugfahrt erreichten wir Chiang Mai. Das war ein bisschen anstrengend, denn Jannis konnte sich sechs Stunden kaum bewegen. Zudem hatten wir große Schwierigkeiten einen Fahrer zu bekommen, der uns zum Bahnhof bringen wollte. Wir rechneten also gar nicht mehr damit den Zug noch zu erreichen und hatten doch Glück - der Zug hatte gut eine Stunde Verspätung!

Das Stadtbild von Chiang Mai ist geprägt von verschiedenen Tempeln, Cafés, Restaurants und Nachtmärkten. Wir waren jedoch überrascht von der hohen Anzahl an Touristen bei den Sehenswürdigkeiten; es war der touristischste Ort, den wir bisher besucht hatten. Uns fehlte ein wenig das typische Garküchen-Thaiflair, da die Stadt eher westliche Restaurants, Cafés und Cannabis-Läden bot. In Thailand ist Cannabis rauchen zwar erlaubt, wird jedoch von der Bevölkerung nicht gern gesehen, so unser Eindruck.

Am Geburtstag von Linda machten wir einen Ausflug zum Berg Suthep. Vor dem Aufbruch gab es den traditionellen Geburtstagstisch mit Blumen, Geschenken und Sticky Rice statt Kuchen. Ein wenig später ging es steil über Wurzeln durch den Dschungel zu einem der schönsten Wats, das wir bisher gesehen hatten. Natürlich waren wir nicht allein: Scharen von Touristen und viele Einheimische umrundeten den goldenen Chedi. Am Nachmittag krönten eine entspannende Massage und der bekannte Samstagsnachtmarkt den Geburtstag. Rund zwei Kilometer schlenderten wir vorbei an unzähligen Essensständen und Kunsthandwerk! Jannis probierte mutig kleine Grillen und hatte viel Spaß, während er einer lautstarken Kinderband zuschaute.

Nach all den Städtetrips zog es uns etwas mehr ins Ländliche und wir verließen Chiang Mai in Richtung Norden. In Chiang Dao mieteten wir uns einen hübschen Bungalow. Jannis genoss den Ausblick ins Grüne und hatte viel Platz zum Spielen. Am Abend begegneten wir spontan Familie Dax und die Kinder tobten glücklich miteinander. Zurück im Dschungel-Bungalow erschreckt eine riiiiiieeesssiiiige Spinne Linda im Bad und Maik rettet die Familie noch am selbigen durch seine Tapferkeit. Wir genossen die Natur um uns herum, solange sie außerhalb des Bungalows blieb.

Mit einem Moped tuckerten wir gemächlich vorbei an Reisfeldern, Obstplantagen und Kautschukwäldern zu heißen Quellen und wunderschönen Wasserfällen. Die bekannte Höhle der Region war besonders beeindruckend für Maik, da sie weit in den Berg hineinführte und von Altären und Andachtsstellen gesäumt war. Auf dem Rückweg aßen wir in der Nähe eines Kindergartens, wo Jannis sichtlich Freude hatte, als man ihn zum Spielen hereinbat.

Lang haben wir überlegt, wie wir die lange Strecke von Chiang Dao in den Süden Thailands am besten zurück legen, da jedoch eine 12 stündige Zugfahrt die Alternative ist, haben wir uns für einen Inlandsflug (Chiang Mai-Hua Hin) entschieden - gut für Jannis, denn so ist er bereits am nächsten Morgen am Meer!

Hua Hin ist definitiv das touristischste Ziel unserer Reise – Chiang Mai war nichts dagegen! Die Stadt ist bekannt dafür, dass viele Europäer und Amerikaner hier überwintern oder ihren Ruhestand verbringen. Zwar bietet die Stadt keine kulturellen Highlights, hat aber alles, was man zum Leben benötigt und wir suchten uns einfach unsere Ecken. Ein großer, ursprünglicher Markt lud zum Einkaufen ein und die ein oder andere Garküche bot köstliche Meeresfrüchte an. Jeden Tag konnte Jannis vergnügt am Strand spielen, buddeln und schwimmen.

Wir fuhren mit dem Songthaew (einem Pickup mit Bänken auf der Ladefläche) zu einem Felsen am Strand und wanderten zu einem sehr verfallenen Wat. Auf dem Weg dorthin wurden wir von Affenbanden begleitet, die es vor allem auf die Speisen und Getränke der Touristen abgesehen hatten. Sie waren kaum zu halten, raubten alles, was ihnen gefiel und hatten großen Spaß dabei! Glücklicherweise hatte Maik (der schon viermal in Thailand war!) gleich vorgesorgt und alle Nahrungsmittel am Fuße des Berges in einem Restaurant abgegeben. Jannis war natürlich völlig fasziniert von den frechen Tieren! So gab es auch in Hua Hin jede Menge zu entdecken und zu erleben.

Von dort aus ging es mit dem Bus drei Stunden zurück nach Bangkok – mit großer Vorfreude, denn ab jetzt waren wir nicht mehr allein unterwegs. Im schwülen Bangkok verbrachten wir den Nachmittag im Park und schlenderten durch Nana, dem Rotlicht- und Amüsierbezirk, sowie dem arabischen Viertel zurück zur Skytrain-Station. Abends trafen wir Familie Dax für eine kurze Reiseabsprache und am Morgen brachen wir gemeinsam auf zu paradiesischen Inseln!

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Januar 2025 Thailand

Thailand - auf in den Norden

Jannis, Linda, Maik

Thailand - von Bangkok über Ayuttaya nach Lop Buri

Von Doha aus flogen wir weiter nach Bangkok. Der Flug verlief entspannt, doch Jannis hatte mit dem Bewegungsmangel zu kämpfen. Leider gab es einige Turbulenzen, sodass wir lange angeschnallt bleiben mussten. Trotzdem meisterte Jannis die Situation großartig und wir bekamen sogar eine Portion Nudeln mit Gemüse für ihn. In Bangkok freuten wir uns über das milde Klima, über das wir bereits in den deutschen Nachrichten gelesen hatten. Tatsächlich waren es angenehme 25 Grad mit einem leichten Wind. Am Abend suchten wir gleich eine Straßenküche auf und genossen unser erstes Pad Thai.

In den nächsten beiden Tagen besuchten wir zahlreiche Tempel und Wats, sowohl buddhistische als auch hinduistisch-siamesische. In Thailand verschmelzen diese beiden Religionen oft miteinander. Einige Pagoden waren voller Touristen, wunderschön anzusehen und teilweise mit Porzellan verziert. Andere Tempel hingegen waren eher für Einheimische gedacht. Wir trafen Mönche und durften einer Zeremonie beiwohnen. Als Zeichen der Segnung und des Glücks erhielten wir kleine Geschenke. Jannis trägt seitdem ein rotes Armband an seinem süßen, speckigen Arm – so niedlich! Überhaupt hatten wir jeden Tag wundervolle Begegnungen. Mit einem kleinen blonden Baby fallen wir natürlich auf und werden oft angesprochen. Ein Mönch, der schätzungsweise 100 Jahre alt war, freute sich besonders über Jannis und nahm ihn sofort auf den Arm. Jannis schien die Ruhe, die von dem alten Mann ausging, sehr zu genießen.

Nach 14 Kilometern zu Fuß durch die Innenstadt fuhren wir bei Sonnenuntergang mit einem Schnellboot zurück in unser Viertel – ein Abenteuer für sich. Während Maik die Tickets organisierte, warteten Jannis und ich am Pier. Als das Boot anlegte, rief eine Frau in robustem, typisch thailändischen Ton die Passagiere auf das kleine Boot. Doch das Boot hielt gar nicht an, sondern schipperte einfach neben dem Steg entlang, sodass man sich mit vielen anderen Menschen hinüberhangeln musste. Der Chao Phraya war voller Wellen und Boote, sodass wir uns gut festhalten mussten. Jannis war der Einzige, der das Ganze entspannt sah – er schlief in der Trage auf meinem Rücken. Zum Abendessen gab es für ihn noch ein kleines Reisgericht mit Omelette.

Leider wurden wir in der Nacht von einem unschönen Geräusch geweckt: Jannis übergab sich mehrmals. Ob das Essen zu fettig oder verdorben war, wissen wir nicht. Am nächsten Morgen ließen wir es daher ruhig angehen, schliefen aus und planten nur ein Ziel für den Tag.

Am Nachmittag trafen wir unsere Freunde aus Moritzburg im bekannten Lumphini-Park. Sie waren ebenfalls mit einem Baby vier Monate durch Asien gereist und nun auf dem Heimweg. Es war wundervoll, sich über die Erlebnisse mit einem Baby auf Reisen auszutauschen und gemeinsam Zeit zu verbringen. Auch Jannis war am Nachmittag wieder gut drauf, obwohl er noch immer fastete.

Die Anreise zum Park war abenteuerlich. Eigentlich wollten wir mit dem Bus fahren, doch der erste Bus kam gar nicht. Stattdessen trafen wir einen Inder aus Texas, der in ein Einkaufszentrum in der Nähe des Parks wollte. Er lud uns ein, das Taxi mit ihm zu teilen, was uns schon näher ans Ziel brachte. Die letzten zwei Kilometer entschieden wir uns, mit einem Bus weiterzufahren – doch der brauchte vermutlich genauso lange wie wir zu Fuß gebraucht hätten. Mit einer halben Stunde Verspätung kamen wir schließlich an, doch die Freude über das Wiedersehen überwog.

Am Abend wollten wir erneut mit dem Bus zurückfahren, doch nach einer Stunde Warten gaben wir auf und nahmen ein Grab (die asiatische Version von Uber). Auch damit brauchten wir 30 Minuten für 7 Kilometer. Fazit: Der Verkehr in Bangkok ist nicht zu unterschätzen!

Nach einer entspannten Morgenroutine und einer weiteren Grab-Fahrt erreichten wir den neuen Bahnhof von Bangkok. Von dort fuhren wir mit dem Zug nach Ayutthaya. Die etwa einstündige Zugfahrt war durchwachsen, da Jannis wenig geschlafen hatte, aber unsere Sitznachbarin tat ihr Bestes, um ihn aufzuheitern. Die Thailänder sind wirklich unglaublich kinderfreundlich – das haben wir auf dieser Reise schon oft erlebt!

Unsere Unterkunft in Ayutthaya war ruhig in einer Seitenstraße gelegen und die Vermieterin war sehr nett und fürsorglich. Ayutthaya, die alte Hauptstadt des Reiches Siam, beeindruckte uns mit seinen zerfallenen Wats und Tempeln sowie dem riesigen liegenden Buddha, der 42 Meter misst. Manche Ruinen dienten als Grundlage für neue Tempel, andere waren vollständig verfallen. Als wir ein Wat etwas außerhalb mit einem Grab-Taxi besuchten, stießen wir auf ein neues Wat, in dem Kurzzeitbesucher mitten im Wald meditierten. Wir schauten uns um und wurden sogar zum Mittagessen in die Kantine eingeladen – mit der Bitte, die Meditierenden nicht anzusprechen.

Am Abend besuchten wir den Nachtmarkt und probierten verschiedene Leckereien. Doch auch diese Nacht wurden wir von einem unschönen Geräusch geweckt: Diesmal erwischte es Maik, während mein Magen zum Glück durchhielt!

Wann immer es sich anbot suchten wir nach Elefanten, Jannis ist ganz vernarrt in die grauen Riesen. Hier in Thailand ist es noch gängig diese Tiere zu schmücken, zu zeigen und leider auch zu reiten. Ihre Mahouts waren ebenfalls traditionell bekleidet und schenkten uns den ein oder anderen Augenblick für ein Foto.

Ein weiterer tierischer Stop lag nur eine kurze Zugfahrt entfernt. Die kleine Stadt Lop Buri machte vor einigen Jahren weltweit Schlagzeilen. Sie wurde regelrecht von rivalisierenden Affenbanden beherrscht. Die Plage war so enorm, dass die Bevölkerung darunter litt und so hat die Regierung den Großteil der Affen im Dschungel ausgesetzt. Wahrzeichen der Stadt ist ein Tempel sowie ein Schrein in Mitten des Kreisverkehres. Schätzungsweise 200 Makaken haben wir gesehen. Sie toben überall in der Stadt und sind vor allem am Tempel und den ausgewiesenen Futterstellen zu finden. Die putzigen Tierchen haben es faustdick hinter den Ohren, klettern, springen (Menschen an) und raufen miteinander. Mit einem Stock in der Hand ist man also gut bedient, um sie sich zur Not vom Hals zu halten.

Lop Buri fetzt uns, es ist wild, wenig touristisch und hat einen riesigen, wunderschönen Markt. Wir tingeln etwas umher, besuchen den Nachtmarkt und erfreuen uns an den Affen, die sich immer mal wieder von Laterne zu Laterne hangeln. Wir erleben sehr nette Kontakte, Jannis wird immer wieder fotografiert, gestreichelt und leider auch geküsst.

Wir planen unsere Reise in den Norden, mit dem Zug fahren wir am nächsten Morgen weiter und es ist gar nicht so leicht immer ein Zugticket zu bekommen. Tickets der 2. Klasse sind oft schnell ausverkauft und die 3. Klasse wird immer erst 30 min vor Abfahrt freigegeben - es ist also bis zur Abreise stets spannend! Mit Baby lässt uns aber keiner stehen und so fahren wir vorbei an Reisfeldern und Bananenplantagen in Richtung Phitsanulok.

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Januar 2025 Katar

Katar - Doha

Jannis, Linda, Maik

Doha - das nächste Abenteuer beginnt!

Seit vielen Monaten freuen wir uns auf diese Reise. Wir wollen, nach über zwei Jahren, endlich wieder nach Südostasien reisen und diesmal zu dritt. In Doha werden wir uns eine viertägige Flugpause gönnen. Jannis kann sich ein bisschen akklimatisieren und wir können etwas arabisches Leben genießen.

Der Flug verläuft super, Jannis ist entspannt und schäkert mit den Stewardessen – er geht sogar mit ihnen durchs Flugzeug. Nach sechs Stunden landen wir in Katar und fahren mit einer sehr modernen Bahn zum Hotel. Nur kurz das Gepäck abstellen und schon finden wir uns auf dem Souq Waqif wieder und essen ein leckeres arabisches Abendbrot. Als wir zahlen wollen hören wir, dass die Familie am Nebentisch bereits unsere Rechnung beglichen hat – unser erstes Geschenk! So geht es weiter: Jeden Tag bekommen wir wieder eine Kleinigkeit, mal ein Wasser, mal etwas Süßes zum Kosten.

Unser Hotel ist nah an der gut erhaltenen Altstadt, mitten im indischen Viertel. Wir frühstücken jeden Morgen Dosai, trinken den süßen Karak und essen Chapati – einen Fladen, bestrichen mit Käse und Zatar. Wir besuchen eine Moschee mit einem islamischen Zentrum und reisen mit Virtual-Reality-Brillen nach Mekka 600 n. Chr. All das zeigt man uns bei einer (noch individuellen Führung durch das Gebäude.

Überhaupt ist viel zu sehen! Auf dem Falkensouq kaufen sich Familien die stolzen Tiere, auf dem Birdmarket Kleintiere und Vögel für die Kinder. Die Gardekamele des Königs halten zweimal täglich eine Parade vor dem Parlament ab bzw. können tagsüber besucht werden und das Gestüt mit den königlichen Arabern ist ebenfalls frei zugänglich.

Der überwiegende Teil der Kataris trägt die traditionellen Gewänder – die Frauen sind schwarz verhüllt bis auf die Augen, die Männer in langen Hemden und mit dem Tuch als Kopfbedeckung. Am Freitag finden wir uns mittags zum Gebet an einer kleinen Moschee ein und vergnügen uns danach auf dem Souq. Kinder reiten auf Ponys und Kamelen, Straßenstände verkaufen indische sowie arabische Speisen. Jannis bekommt Pakora geschenkt, einen herzhaften Gemüseball – wir passen auf, doch ein Stückchen Chili verirrt sich trotzdem in seinen Mund. Der Souq gleicht einem Volksfest, überall geschäftiges Treiben, es wird geschlemmt und zusammen gesessen. Ab und an wird Jannis Mittelpunkt von Familien, es wird um ein Foto gebeten und allerlei gelacht.

Nach dem Besuch des Museums für islamische Kunst schlendern wir noch zum Fest der Nationen und kosten uns durch philippinische und pakistanische Leckereien. Überall sitzen Familien zusammen, die Kinder spielen Fußball oder Cricket und toben gemeinsam über die Wiesen.

Am letzten Tag schauen wir uns noch einmal die Neustadt an. Riesige Wolkenkratzer und Fußballstadien prägen diesen Teil des Bezirks. Wir laufen lange, um vor einer Moschee zu stehen, die ein Prunkbau für den Islam darstellt – trotz Recherche hat sie zu (Maik kann dank seiner Überredungskünste und seines Geschlechts einen kurzen Blick hineinwerfen) und wir fahren etwas enttäuscht weiter. Wir besuchen Katara – eine Anlage voller verschiedener kultureller Möglichkeiten. Die Kataris haben sich eine Welt zwischen den Kulturen geschaffen. Ein Amphitheater, Barockbauten und zwei tolle Moscheen sind zu bewundern. Überall auf den Straßen befinden sich hochpreisige Restaurants und Boutiquen – auch toll, diese Seite der Stadt mal zu sehen.

Abends lassen wir uns noch einmal durch den Souq treiben und kaufen für Jannis eine kleine, grüne Gebetskette mit Katar-Münze als Andenken bevor wir am Morgen in die sauberste und schönste U-Bahn der Welt steigen und in Richtung Flughafen davon fahren.

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