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März 2016 Indien

Der perfekte Ort für einen Familienurlaub.

Alex, Maik, Ronny

„In India, everything is possible!“ Ich kann schon gar nicht mehr sagen wie oft wir diese Aussage vernehmen durften. Und wisst ihr was, es stimmt. Eine wundervolle Reise liegt hinter uns. Durch Ratjasthan, mit einem kurzen Abstecher über Agra (Taj Mahal), sollte unser Weg uns führen. Und wie er das tat.
Ich muss ehrlich gestehen, dass ich nach einem doch sehr langen Anreisetag etwas mutlos war, als wir im touristischen Zentrum Delhi‘s unsere Unterkunft bezogen und eine kleine Orientierungsrunde im Viertel hinter uns legten. Dreck, Dreck und brennender Dreck gepaart mit beißenden Gerüchen. Die Straßen Indiens sind eben nicht die saubersten, das durften wir während unserer Reise immer wieder aufs Neue feststellen. Doch rückblickend muss ich sagen, wäre Indien auch nicht Indien, wenn alles schön gepflegt und sauber wäre. In irgendeine Weise versprüht der Unrat dann doch seinen Charme, der höchstwahrscheinlich die zahlenlosen Europäer auf ihren gruppen-individuellen Selbstfindungsanmaßungen inspiriert.

Was haben Kamele, Passanten, Tuk-Tuk’s, Hunde, Katzen, Autos, Radfahrer, Elefanten und Motorräder gemeinsam? In Indien werden diese als Verkehrsteilnehmer bezeichnet und teilweise mehr oder weniger als solche respektiert. Aufgrund unserer nicht grenzenlosen Tage entschieden wir uns gegen Bus & Bahn als Transportmittel, dafür jedoch für einen Fahrer. Bambi navigierte souverän durch die chaotischen Straßen und brachte uns immer sicher ans Ziel, auch wenn das Ziel nicht immer klar war, denn Bambi hatte da manchmal so seinen eigenen Kopf. Schließlich gibt es nicht in jeder Unterkunft eine anständige Kommission, eine kostenlose Fahrerunterkunft, oder andere Fahrer mit denen man einen abendlichen Whisky trinken kann. So war es dann teilweise doch sehr amüsant im Auto, denn jeden Tag wählte Bambi, selbstverständlich ohne Absprache, einen Lieblingstouristen, mit dem er dann den vor uns liegenden Tag besprach. Die Meinungen anderer sich im Auto befindlichen Passagiere spielte dabei eher eine untergeordnete Rolle. Ab und an fuhr auch mal Max im Auto mit, also eigentlich Maik, aber das hing wie gesagt davon ab, ob es am Vorabend Whisky mit anderen Fahrern gab.

So abwechslungsreich Indien ist, so abwechslungsreich gestalteten sich auch unsere Tage. Farbenprächtig präsentierten sich uns das „Red Fort“ und das marmorschimmernde Taj Mahal in Agra, die „Blaue Stadt“ Jodhpur, die farbenprächtigen Fenster des Windpalastes „Hawa Mahal“ in Jaipur, Tempelanlagen deren eigentliche Bewohner nun Affen und Mäuse sind. Das Auge hatte immer etwas zum Staunen und der Kopf immer etwas um sich zu wundern. Täglich aufs Neue mussten Preise für Kaffee, Essen, Zigaretten verhandelt werden, denn versucht wurde es immer, den augenscheinlich unbeholfenen Touristen, den einen oder anderen Rupie mehr aus dem Geldbeutel zu locken. Doch glücklicher Weise war Max stets in bester Verhandlungsmanier, so dass wir unsere Rupie beisammen hielten und am Ende noch jeder kleine bis große Souvenirs erwerben konnten. Den Ärger über diese allwiderkehrende Dreistigkeit noch nicht ganz verdaut, fühlten wir uns ganz plötzlich wie Filmstars. Ein sehr begehrtes, wenn auch unverständliches Motiv war Alex. Ab und an durften auch die Komparsen Maik und Ronny für einen Schnappschuss für Einheimische parat stehen. Die Freundlichkeit und Aufgeschlossenheit aller Altersgruppen empfand ich als sehr überwältigend und hin und wieder übermannten die Gewissensbisse, als man seine eigene Gastfreundlichkeit reflektierte.

Indien, zumindest der bisher kleine Teil den wir sehen durften, enttäuscht in keiner Weise. Ich persönlich hatte wieder einmal eine wundervolle Zeit mit meinen Begleitern, Aufpassern, Sozialarbeitern oder Entwicklungshelfern, wie sie sich selbst gerne bezeichnen. Leider muss ich an dieser Stelle etwas sentimental werden. Kommendes Jahr 2017 wird es wohl in dieser Konstellation keinen Trip geben, da Maik auf eine erneute Weltreise geht. Dementsprechend hoffe ich, dass mir die jetzt noch frischen Erinnerungen an Indien etwas länger erhalten bleiben, damit ich auch im nächsten Jahr noch davon zehren und mich auf die nächste Reise freuen kann. Dann bleibt mir nur noch, mich wie immer bei Alex und Maik zu bedanken für die tollen Wochen! Ich freue mich auf bald!

Ronny